Coffee adict. Gamer. Doomed.

Monat: Januar 2021

Wake up, sleepy head.

Ginger. Ginger Ale. Limetten. Bubbles. Lecker.

Seit neustem kann man Ginger auch schauen, einer dieser Künstler die sich vor eine Kamera hocken und auf dem Tablet einfach was nettes kritzeln und dabei über alles reden und Techniken erklären wenn die Zuschauer das wissen wollen.

Ganz ruhig, ganz einfach zum Ausruhen und nebenbei… schreiben.

Heute ist wieder so ein Tag – bin sehr müde, aber weil heute gut war, nicht weil ich leicht verzweifelt bin und wieder starr vor mich hin gegrübelt habe. Sondern wir haben was geschafft. Und es war ein echt guter Tag. Mit viel reden, was ich manchmal vermisse (eigentlich sehr vermisse) und auch wieder Gedankenaustausch, nicht nur reden oder zuhören sondern wirklich – packen wir es an, versuchen wir, weiter zu kommen.

Nicht weiterzukommen, stagnieren oder einfach nicht-wissen-was-ich-tun-soll, das ist grade irgendwie Anfang diesen Jahres Programm gewesen.
Ich bin aber irgendwie nicht so sehr in Panik geraten, weil ich mir immer sage: „Es ist jetzt sowieso eine schwierige Zeit, kann man auch mal kurz verzweifeln, wenn es danach weitergeht.“

Lachen hilft. Viel Lachen hilft auch viel dabei. Vielleicht habe ich ja einfach nur Glück, aber da sind Menschen, die es irgendwo auf ihre Fahnen geschrieben haben mir mindestens ein Lächeln zu entlocken oder auch mal einen lauten Lacher.

Heute hatte ich auch noch ein anderes Gefühl – nicht nur als ich mit lauter Musik in meiner Küche stand und wieder Limetten zurecht drückte – irgendwas hat mich geweckt heute. Wie aus einem ganz langen Schlaf.

So ein Ding das man nur merkt wenn es passiert, man merkt gar nicht wie sehr einem etwas fehlt wenn man es irgendwie verloren hat aber vielleicht gar nicht so richtig merkt dass es weg ist.
Ich habe so viel anderes im Kopf, so viel anderes zu tun. Immer will jemand was von mir. Oder mir erklären, was ich falsch mache, oder jemand anders falsch macht (und das ist ja wohl die Höhe!).
In ihren Augen weiß ich nichts, dabei wissen sie selbst wenig und haben Angst dass man es merkt.

Mir ist das aber vollkommen egal.
Oh da gibt es eine Vorlage? – Ahso.
Was ist der Unterschied? Ob ich nun 12 Namen in eine Tabelle schreibe, oder 20 Namen aus einer Vorlage rauschmeiße, ich tippe schnell und es ist nicht schlimm. Und dann ist es doof wenn es gar keine Vorlage gibt, sondern nur Dateien von alten Schulungen. Wo man dann noch Namen dazuschreiben muss weil die zu der Zeit…. blubb bla.
Und so weiter.

Das müllt mir den Kopf zu. Lasst mich doch die Sachen tun die ich tun will, kümmert euch um euren eigenen Scheiß.

Der Unterschied ist der: wenn du mir sagst „du wusstest wohl nicht..“ (nein offensichtlich nicht) – dann ist das ziemlich persönlich. Auf einer ganz falschen Ebene. Wenn du aber eine Mail an alle schreibst, (auf meine Mail, die mitteilt dass da was zum Unterschreiben ausliegt) und sagst: „nochmal für alle die so Anwesenheitslisten machen wollen, wir haben da und da was liegen…. und danke dafür dass du mir meinen (fucking) Job erleichtert hast indem du die (fucking) Liste schon ausgedruckt hast… wir scannen die dann und so… super!“ – ist das bissl was anderes.

Das weiß ich auch nicht erst seit dem Workshop.

Wo war ich stehengeblieben. Ja. Aufwachen.

So klar wie heute habe ich die Dinge schon lange nicht mehr gesehen, und das fühlt sich gut an. Ich brauche so sehr was Greifbares, etwas in das ich mich eingraben kann und dann auch was dabei rauskommt, und dass man es schafft etwas dass so schwierig schien doch irgendwie einfach lösen kann.
Dieses Gefühl ist so gut gewesen heute. Und es ist so egal ob ich müde bin, ich fühl mich grade wie auf Drogen.

Könnte auch an den fünf (in Zahlen: 5) Kaffee liegen die ich heute getrunken habe.
Auf jeden Fall kann die nächste Hiobsbotschaft ruhig kommen.
Ich bin ganz gut gerüstet, wenn dann noch weniger Müll kommt um den ich mich kümmern muss, dann könnten die nächsten Wochen ganz gut werden. Vielleicht.

Ich bin vorsichtig optimistisch.

Gnihihihi 🙂

Unruhe

Es ist irgendwie nicht so gut das neue Jahr im Homeoffice zu starten. Ich bin absolut demotiviert, und habe irgendwie gar keinen Plan. Ich habe eigentlich schon ein bißchen was zu tun. Kleinkram erledige ich ja auch, aber so richtig kann ich erst nächste Woche anfangen.

Ich habe also Leerlauf – und denke darüber nach, die vorgefertigten Bahnen der Arbeit ein wenig zu verlassen und einfach ein wenig Python weiter zu machen. Obwohl das eigentlich ein privates Vorhaben sein sollte, würde es mir sicherlich auch bei den kommenden Projekten helfen – aber irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen.

Ich werde einen Kompromiss finden. Ein wenig Python, ein wenig Projektplanung. Das wird schon.

Heute war ich den ganzen Tag sehr unruhig und ich weiß nicht wieso. Ist es die allgemeine Lage, die Ignoranz mancher Leute oder die manchmal nur dummen Mails? Jedenfalls hat es so gegen halb drei angefangen zu schneien.

Erst ein paar kleine Flöckchen, dann dickere Flöckchen und dann ganz dicht. Ich habe mich kurzerhand entschlossen aufzuhören zu arbeiten (es brachte doch sowieso nichts Erbauliches) und hab mir meine dicke Jacke angezogen und bin raus.

Der Schnee kitzelte an meiner Nase. Es war schön kalt.

Die Straße hinunter, es waren kaum Leute unterwegs, nur ein paar Autos, aber draußen war wenig los.
Die Stille war angenehm und ich bin einfach vor zu meiner alten Wohnung. An der Ecke bin ich eine Weile stehengeblieben um den Flocken zuzuschauen.

Ich habe versucht alles zu vergessen, alles auszuschalten was mich unruhig gemacht hat. Ich muss nicht immer über alles nachdenken bis es schmerzt oder mich aufregen. Manchmal denke ich, so ein Spaziergang gibt einem so viel – frische Luft, an einem schönen Nachmittag, obwohl der Himmel komplett verhangen war – aber mit hellem Schnee.
Und ich liebe Schnee und ich vermisse Schnee. Der Winter ist so dunkel ohne Schnee.

Dicke Flocken die sich auf meiner Jacke türmen und ich mehrmals abschütteln muss.

Es dauerte nur eine Stunde, aber ich habe diese Stunde genossen und als ich wieder daheim war, da war meine Unruhe einfach weg. Ich hätte beinahe nochmal den Rechner angeworfen und noch etwas gearbeitet, aber ich habe dann doch lieber was für den Haushalt getan.

Ich fühle aber den Schnee noch an meiner Nase kitzeln.

Sie liefen lachend einen kleinen Pfad den Berg hinauf. Überall lag Schnee und ihre Handschuhe waren ganz klamm und ihr Atem hing nebelig in der Luft vor ihr.

Er zog sie hinter sich her. „Komm, da vorne geht’s noch weiter hoch.“ Sie schaute auf den Zaun vor ihnen. Und da kletterte er auch schon und winkte ihr.

„Komm, das ist ganz leicht.“ Sie trat vorsichtig mit dem linken Fuß auf die untere Sprosse. Er zog sie ein wenig hoch und sie schwang das Bein über den Zaun. Etwas zu schwungvoll, sie rutschte auf der anderen Seite ab und fiel mit einem Plumps in den weichen Schnee.

Es hatte die Tage so viel geschneit dass ihr Aufprall gut abgefangen wurde. Er lachte und half ihr auf, hielt ihre Hand als sie den Berg weiter hoch rannten – bis er vor ihr ausglitt und in den Schnee fiel.

Er blieb schnaufend im Schnee liegen und zog sie zu sich runter. Sie lagen im Schnee und schauten den Berg hinab, wo man sein Wohnhaus sehen konnte. Es war noch hell, aber bald würde es dunkel sein.

Er lehnte sich leicht über sie und lächelte. Sein zerzaustes Haar war voller Schnee und fing an, an seiner Stirn zu kleben.
Sie streifte ihren Handschuh ab und strich eine Strähne von seiner Stirn zur Seite.

Sein Lächeln, seine lächelnden grünen Augen waren so nah, als er sich langsam vorbeugte. Ihre Lippen berührten sich.

Januar. Der 8. Januar. Sie erinnerte sich jedes Jahr daran.
Schnee. Ein Kuss. Der erste Kuss.

Sie liebte Schnee.

So it begins – again

Wir haben 2021. Das letzte Mal hatte ich mir vorgenommen mehr zu schreiben und habe es doch nie getan. Aus verschiedenen Gründen.

Diese Gründe werden immer nichtiger und ich habe nun endlich wirklich Lust wieder einfach meine Worte in das Nirvana des Weiten Nichts zu pumpen.

Es ist Januar. In weiten Teilen Deutschlands hat es geschneit, hier nicht. Aber es bleibt die Hoffnung nochmal Schnee zu sehen.

Es ist kalt und heute geht mein Urlaub zu Ende, der von mir mit einem Cocktail mit viel Rum gebührend seinen Ausklang findet. Ich habe den ganzen Tag versucht eine GUI mit Python zum Laufen zu bringen und habe es nun hoffentlich durchschaut.

Für viele sind das böhmische Dörfer, so Softwareentwicklung und so, aber für mich ist es Hobby und Beruf (inzwischen) – habe meine Ausbildung geschafft und bin tatsächlich glücklich, da wo ich bin.

Das Jahr 2020 war für uns alle irgendwie eine relativ heftige Katastrophe, aber für mich hat sich so viel weiterentwickelt, es ist einfach irre. Das macht den Kopf aber nicht freier, man ist immer im Zwiespalt zwischen: das Jahr war so scheiße, und das Jahr war so krass gut.

Im Vergleich zur Dekade davor war es für mich sogar ein 6er im Lotto. Seitdem spiele ich auch tatsächlich kein Lotto mehr, was sollte es bringen? Den Planeten kann man auch für alles Geld von Jeff Bezos nicht verlassen.

Shit happens. Shit happened. Shit will be happening.

Es ist noch nicht vorbei, ich hoffe immer noch dass das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Es wäre wohl die komplette Kapitulation einer Gesellschaft die irgendwie den Wert eines Lebens nicht mehr kennt.

Manche würden für Nudeln, Toilettenpapier und den Skiurlaub wahrscheinlich wirklich töten. Indirekt haben sie das sicherlich auch schon, das ist das Bittere.

Genug. Es bringt nichts. Es macht mich nur sauer und das bringt niemandem was.

Ich spende jeden Monat eine gewisse Summe an eine Aktion oder Organisation die es brauchen kann, und ich bleib daheim. Und code und lerne und schreibe. Versuche meine Nachbarn zu unterstützen und pass auf dass ich niemandem zu nahe komme. Mehr ist nicht drin. Mehr kann ich nicht.
Ach und Pläne machen für den Fall dass das Virus mutiert und alle Zombies werden. (Wo ist mein Cricketschläger?)

Das neue Jahr: wie jedes Mal, die Frage: nehme ich mir was vor?

Für 2020 war mein einziger Wunsch zu „überleben“, ohne zu wissen was kommt. Aber da dachte ich ja noch dass ich vielleicht eine Operation vor mir habe und das war auf die OP bezogen. Nicht. Auf. Corona.

Also, 2021, ich nehme mir nun Folgendes vor:
weniger Fastfood, mehr kochen. Weniger spielen, mehr programmieren. Weniger rumsitzen, mehr rausgehen. Weniger Alkohol, mehr Sport. Und Sport den man auch so nennen kann.

Sobald man wieder reisen kann, reisen. Erstmal vielleicht Ostsee. Danach dann Timbuktu, oder so.

Und, sich nicht in Menschen verlieben die das eigentlich nicht verdient haben. Das ist etwas, das sollte ich aber im Griff haben. Das wird alles sowieso besser sobald ich mich ablenke mit den ganzen Dingen, die ich mir vorgenommen habe.

Ich wünsche mir, dass mein nächstes Silvester nicht so schmerzhaft wird und ich es vielleicht mit lieben Menschen verbringen kann. Das wünsche ich mir vor allem. Dass wir alle noch da sind und ok sind, nicht nur gesund, sondern wirklich ok.

Ihr Handy machte einen glucksenden Ton. Sie bereute es manchmal, dass sie personalisierte Sounds zugeordnet hatte. Er hatte geschrieben. Wieder zu einer unmöglichen Zeit – sie wollte doch was ganz anderes tun. „Keine Zeit,“ stöhnte sie.

Sie dachte kurz darüber nach es einfach zu ignorieren. Es war sicher wieder nur was komplett Dummes. Etwas das sie wieder zum Lachen bringen würde. Das war die Krux und das Verführerische. Sie würde dem nicht so leicht entkommen können. Sie rollte ihre Augen.

Sie griff nach ihrem Handy und schaltete es auf stumm ohne seine Nachricht zu lesen, und verstaute es in der Hosentasche.

Sie packte ihre restlichen Sachen in den Rucksack und zog den Reißverschluss in einer schnellen Bewegung zu.

„Es ist nicht wichtig. Er ist nicht wichtig. Genug jetzt.“

Sie schulterte den Rucksack und trat in den Hausflur…

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