Wir haben 2021. Das letzte Mal hatte ich mir vorgenommen mehr zu schreiben und habe es doch nie getan. Aus verschiedenen Gründen.

Diese Gründe werden immer nichtiger und ich habe nun endlich wirklich Lust wieder einfach meine Worte in das Nirvana des Weiten Nichts zu pumpen.

Es ist Januar. In weiten Teilen Deutschlands hat es geschneit, hier nicht. Aber es bleibt die Hoffnung nochmal Schnee zu sehen.

Es ist kalt und heute geht mein Urlaub zu Ende, der von mir mit einem Cocktail mit viel Rum gebührend seinen Ausklang findet. Ich habe den ganzen Tag versucht eine GUI mit Python zum Laufen zu bringen und habe es nun hoffentlich durchschaut.

Für viele sind das böhmische Dörfer, so Softwareentwicklung und so, aber für mich ist es Hobby und Beruf (inzwischen) – habe meine Ausbildung geschafft und bin tatsächlich glücklich, da wo ich bin.

Das Jahr 2020 war für uns alle irgendwie eine relativ heftige Katastrophe, aber für mich hat sich so viel weiterentwickelt, es ist einfach irre. Das macht den Kopf aber nicht freier, man ist immer im Zwiespalt zwischen: das Jahr war so scheiße, und das Jahr war so krass gut.

Im Vergleich zur Dekade davor war es für mich sogar ein 6er im Lotto. Seitdem spiele ich auch tatsächlich kein Lotto mehr, was sollte es bringen? Den Planeten kann man auch für alles Geld von Jeff Bezos nicht verlassen.

Shit happens. Shit happened. Shit will be happening.

Es ist noch nicht vorbei, ich hoffe immer noch dass das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Es wäre wohl die komplette Kapitulation einer Gesellschaft die irgendwie den Wert eines Lebens nicht mehr kennt.

Manche würden für Nudeln, Toilettenpapier und den Skiurlaub wahrscheinlich wirklich töten. Indirekt haben sie das sicherlich auch schon, das ist das Bittere.

Genug. Es bringt nichts. Es macht mich nur sauer und das bringt niemandem was.

Ich spende jeden Monat eine gewisse Summe an eine Aktion oder Organisation die es brauchen kann, und ich bleib daheim. Und code und lerne und schreibe. Versuche meine Nachbarn zu unterstützen und pass auf dass ich niemandem zu nahe komme. Mehr ist nicht drin. Mehr kann ich nicht.
Ach und Pläne machen für den Fall dass das Virus mutiert und alle Zombies werden. (Wo ist mein Cricketschläger?)

Das neue Jahr: wie jedes Mal, die Frage: nehme ich mir was vor?

Für 2020 war mein einziger Wunsch zu „überleben“, ohne zu wissen was kommt. Aber da dachte ich ja noch dass ich vielleicht eine Operation vor mir habe und das war auf die OP bezogen. Nicht. Auf. Corona.

Also, 2021, ich nehme mir nun Folgendes vor:
weniger Fastfood, mehr kochen. Weniger spielen, mehr programmieren. Weniger rumsitzen, mehr rausgehen. Weniger Alkohol, mehr Sport. Und Sport den man auch so nennen kann.

Sobald man wieder reisen kann, reisen. Erstmal vielleicht Ostsee. Danach dann Timbuktu, oder so.

Und, sich nicht in Menschen verlieben die das eigentlich nicht verdient haben. Das ist etwas, das sollte ich aber im Griff haben. Das wird alles sowieso besser sobald ich mich ablenke mit den ganzen Dingen, die ich mir vorgenommen habe.

Ich wünsche mir, dass mein nächstes Silvester nicht so schmerzhaft wird und ich es vielleicht mit lieben Menschen verbringen kann. Das wünsche ich mir vor allem. Dass wir alle noch da sind und ok sind, nicht nur gesund, sondern wirklich ok.

Ihr Handy machte einen glucksenden Ton. Sie bereute es manchmal, dass sie personalisierte Sounds zugeordnet hatte. Er hatte geschrieben. Wieder zu einer unmöglichen Zeit – sie wollte doch was ganz anderes tun. „Keine Zeit,“ stöhnte sie.

Sie dachte kurz darüber nach es einfach zu ignorieren. Es war sicher wieder nur was komplett Dummes. Etwas das sie wieder zum Lachen bringen würde. Das war die Krux und das Verführerische. Sie würde dem nicht so leicht entkommen können. Sie rollte ihre Augen.

Sie griff nach ihrem Handy und schaltete es auf stumm ohne seine Nachricht zu lesen, und verstaute es in der Hosentasche.

Sie packte ihre restlichen Sachen in den Rucksack und zog den Reißverschluss in einer schnellen Bewegung zu.

„Es ist nicht wichtig. Er ist nicht wichtig. Genug jetzt.“

Sie schulterte den Rucksack und trat in den Hausflur…