Coffee adict. Gamer. Doomed.

Autor: berit

Der Allrounder

Ich weiß, es ist wieder super lange her. Bin müde, ausgebrannt und einfach so ziemlich am Ende.

Aber das ist halt alles irgendwie das Ende von einer ganz langen Zeit die eigentlich ganz toll war aber dann richtig übel wurde. Aber: ich war in New York und da steht immer noch viel aus. Bilder und kleine Geschichten die ich noch erzählen wollte und wenn ich die Bilder anschaue dann will ich da doch nochmal hin irgendwann.

Aber das kommt noch, und wenn ich dafür wieder ein Jahr brauche, dann ist das so.

Ich habe ein Paket abgeholt . Und das ist tatsächlich ein Grund diesen Post zu schreiben, weil das so irgendwie skurril war und sehr faszinierend in so many ways. Holy. Shit.

Wir haben hier einen Kiosk in der Nähe. Ok, das ist ja eigentlich nichts Ungewöhnliches an sich und auch nichts Verwerfliches – aber… aber…

Gut, irgendwie habe ich etwas bestellt. Das wurde per DPD verschickt. Und DPD ist halt so ein Ding, besser dass der DPD-Mensch es irgendwo abgeben kann. Zum Beispiel in besagtem Kiosk.

Also gut, habe ich diesen Kiosk ausgewählt. Nur 500 Meter weg von mir, alles cool. Kann man ja auch mal raus gehen und mal neue Sachen anschauen die so in der Nachbarschaft auftauchen. Kioske die bis Mitternacht auf haben und gleichzeitig – wait – auf Lieferando gelistet sind als „Pizzeria“?

Wie genau geht sowas? Meine Neugier war auf jeden Fall geweckt. Ich also am Mittwoch Nachmittag zu diesem Kiosk hin weil da wohl mein Paket angekommen war. Nun gut. Das Gebäude kannte ich ja, also rein da.

Es ist auch ein ganz normaler Kiosk: Tabakwaren, Kaffee, Süßigkeiten, Energy Drinks, Schokoriegel. Also alles was einem bei Kiosk einfällt. Hinter dem Tresen waren ein paar Pakete in die Ecke gestapelt. Oder auch eher etwas durcheinander geworfen. Notiz an mich selbst: nie etwas Zerbrechliches dahin liefern lassen.

Ich also: „Hi, ich wollte ein Paket abholen.“ Er fragte mich nach meinem Namen, und fing an die Pakete runter und rauf zu bewegen. Irgendwie kein System, aber ich hatte ja Zeit.

Doch dann kam Kundschaft. Die Tür geht auf: zwei Mädchen kommen rein. Ich sage mal Mädchen, auch wenn die eine geschminkt war als sei sie Ende 40 und die andere als wäre sie gerade aus dem Kindergarten entlaufen. Mit Schleifchen und pinkfarbenem Rucksack.

Ich tippe beide auf so 17, Zigaretten sollten es sein, und „eine süße Tüte für 2 Euro“. Interessante Kombi. Er gab also die Suche nach meinem Paket auf, zog sich Handschuhe über und schaufelte in Zeitlupe Süßkram für 2 Euro in eine Tüte.

Packte die Schachtel Marlboro auf den Tresen und „Macht dann 12 Euro“. Ich dachte so, hey rauchen ist echt teuer inzwischen. Aber für die Ende 40jährige Auszubildende kein Problem. „Kannst du 50iger wechseln?“

Ich glaube er konnte theoretisch schon aber mathematisch schwierig für ihn.

(Hab übrigens mal nachgeschaut, Tabak erst ab 18 und die waren niemals 18, never ever und er wollte keinen Ausweis sehen oder so, nunja sie sah ja auch vielleicht ein bißchen wie Ende 40 aus.)

Während die Diskussion um Wechselgeld wütete, hab ich mal in den Hinterraum geschaut und da stand tatsächlich ein Pizzaofen und auf der anderen Seite war wirklich so eine Art Lebensmittellager. Wieder Notiz an mich: da nie eine Pizza bestellen. Wenn er das nebenbei macht und schon bei Wechselgeld und Süßigkeiten eintüten die Schnelligkeit einer Schildkröte hat – dann wird da nichts bei rumkommen was warm und ok ist.

Es war fraglich ob er mein Paket noch fand. Als die beiden Mädchen endlich zufrieden waren und ihn glaube ich um 2 Euro betrogen hatten – kramte er im Pakethaufen und hat den ganzen Haufen tatsächlich einmal von rechts nach links bewegt bis er endlich mein heiß ersehntes Paket fand.

Er meinte noch so: „war DPD oder?“ Ich nickte. Er suchte im Rechner nach was. Fand es, ich unterschrieb auf einem Pad.

Im Endeffekt, es waren nur 15 Minuten. Und es war auch ganz amüsant. Aber was passiert wenn da noch drei Kunden mehr da sind?

Der Laden ist definitiv ein Allrounder: Zigaretten, Alkohol, UPS, DPD, Pizzeria. All in one.

Ich bin mir noch nicht sicher ob ich dahin nochmal was liefern lasse oder mir jemals traue eine Pizza zu probieren (muss echt nicht sein) aber interessant war es auf jeden Fall.

Das Paket hatte übrigens nicht das was ich wollte und beim Auspacken ist mir da noch was ausgelaufen – war aber nicht die Schuld vom Kiosk, nur das Ende eines merkwürdigen Tages und darum musste ich das jetzt mal hier festhalten.

Hat übrigens bis Freitag gedauert das mit den Sachen im Paket zu klären, aber jetzt ist alles gut.

Wake up, sleepy head.

Ginger. Ginger Ale. Limetten. Bubbles. Lecker.

Seit neustem kann man Ginger auch schauen, einer dieser Künstler die sich vor eine Kamera hocken und auf dem Tablet einfach was nettes kritzeln und dabei über alles reden und Techniken erklären wenn die Zuschauer das wissen wollen.

Ganz ruhig, ganz einfach zum Ausruhen und nebenbei… schreiben.

Heute ist wieder so ein Tag – bin sehr müde, aber weil heute gut war, nicht weil ich leicht verzweifelt bin und wieder starr vor mich hin gegrübelt habe. Sondern wir haben was geschafft. Und es war ein echt guter Tag. Mit viel reden, was ich manchmal vermisse (eigentlich sehr vermisse) und auch wieder Gedankenaustausch, nicht nur reden oder zuhören sondern wirklich – packen wir es an, versuchen wir, weiter zu kommen.

Nicht weiterzukommen, stagnieren oder einfach nicht-wissen-was-ich-tun-soll, das ist grade irgendwie Anfang diesen Jahres Programm gewesen.
Ich bin aber irgendwie nicht so sehr in Panik geraten, weil ich mir immer sage: „Es ist jetzt sowieso eine schwierige Zeit, kann man auch mal kurz verzweifeln, wenn es danach weitergeht.“

Lachen hilft. Viel Lachen hilft auch viel dabei. Vielleicht habe ich ja einfach nur Glück, aber da sind Menschen, die es irgendwo auf ihre Fahnen geschrieben haben mir mindestens ein Lächeln zu entlocken oder auch mal einen lauten Lacher.

Heute hatte ich auch noch ein anderes Gefühl – nicht nur als ich mit lauter Musik in meiner Küche stand und wieder Limetten zurecht drückte – irgendwas hat mich geweckt heute. Wie aus einem ganz langen Schlaf.

So ein Ding das man nur merkt wenn es passiert, man merkt gar nicht wie sehr einem etwas fehlt wenn man es irgendwie verloren hat aber vielleicht gar nicht so richtig merkt dass es weg ist.
Ich habe so viel anderes im Kopf, so viel anderes zu tun. Immer will jemand was von mir. Oder mir erklären, was ich falsch mache, oder jemand anders falsch macht (und das ist ja wohl die Höhe!).
In ihren Augen weiß ich nichts, dabei wissen sie selbst wenig und haben Angst dass man es merkt.

Mir ist das aber vollkommen egal.
Oh da gibt es eine Vorlage? – Ahso.
Was ist der Unterschied? Ob ich nun 12 Namen in eine Tabelle schreibe, oder 20 Namen aus einer Vorlage rauschmeiße, ich tippe schnell und es ist nicht schlimm. Und dann ist es doof wenn es gar keine Vorlage gibt, sondern nur Dateien von alten Schulungen. Wo man dann noch Namen dazuschreiben muss weil die zu der Zeit…. blubb bla.
Und so weiter.

Das müllt mir den Kopf zu. Lasst mich doch die Sachen tun die ich tun will, kümmert euch um euren eigenen Scheiß.

Der Unterschied ist der: wenn du mir sagst „du wusstest wohl nicht..“ (nein offensichtlich nicht) – dann ist das ziemlich persönlich. Auf einer ganz falschen Ebene. Wenn du aber eine Mail an alle schreibst, (auf meine Mail, die mitteilt dass da was zum Unterschreiben ausliegt) und sagst: „nochmal für alle die so Anwesenheitslisten machen wollen, wir haben da und da was liegen…. und danke dafür dass du mir meinen (fucking) Job erleichtert hast indem du die (fucking) Liste schon ausgedruckt hast… wir scannen die dann und so… super!“ – ist das bissl was anderes.

Das weiß ich auch nicht erst seit dem Workshop.

Wo war ich stehengeblieben. Ja. Aufwachen.

So klar wie heute habe ich die Dinge schon lange nicht mehr gesehen, und das fühlt sich gut an. Ich brauche so sehr was Greifbares, etwas in das ich mich eingraben kann und dann auch was dabei rauskommt, und dass man es schafft etwas dass so schwierig schien doch irgendwie einfach lösen kann.
Dieses Gefühl ist so gut gewesen heute. Und es ist so egal ob ich müde bin, ich fühl mich grade wie auf Drogen.

Könnte auch an den fünf (in Zahlen: 5) Kaffee liegen die ich heute getrunken habe.
Auf jeden Fall kann die nächste Hiobsbotschaft ruhig kommen.
Ich bin ganz gut gerüstet, wenn dann noch weniger Müll kommt um den ich mich kümmern muss, dann könnten die nächsten Wochen ganz gut werden. Vielleicht.

Ich bin vorsichtig optimistisch.

Gnihihihi 🙂

Unruhe

Es ist irgendwie nicht so gut das neue Jahr im Homeoffice zu starten. Ich bin absolut demotiviert, und habe irgendwie gar keinen Plan. Ich habe eigentlich schon ein bißchen was zu tun. Kleinkram erledige ich ja auch, aber so richtig kann ich erst nächste Woche anfangen.

Ich habe also Leerlauf – und denke darüber nach, die vorgefertigten Bahnen der Arbeit ein wenig zu verlassen und einfach ein wenig Python weiter zu machen. Obwohl das eigentlich ein privates Vorhaben sein sollte, würde es mir sicherlich auch bei den kommenden Projekten helfen – aber irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen.

Ich werde einen Kompromiss finden. Ein wenig Python, ein wenig Projektplanung. Das wird schon.

Heute war ich den ganzen Tag sehr unruhig und ich weiß nicht wieso. Ist es die allgemeine Lage, die Ignoranz mancher Leute oder die manchmal nur dummen Mails? Jedenfalls hat es so gegen halb drei angefangen zu schneien.

Erst ein paar kleine Flöckchen, dann dickere Flöckchen und dann ganz dicht. Ich habe mich kurzerhand entschlossen aufzuhören zu arbeiten (es brachte doch sowieso nichts Erbauliches) und hab mir meine dicke Jacke angezogen und bin raus.

Der Schnee kitzelte an meiner Nase. Es war schön kalt.

Die Straße hinunter, es waren kaum Leute unterwegs, nur ein paar Autos, aber draußen war wenig los.
Die Stille war angenehm und ich bin einfach vor zu meiner alten Wohnung. An der Ecke bin ich eine Weile stehengeblieben um den Flocken zuzuschauen.

Ich habe versucht alles zu vergessen, alles auszuschalten was mich unruhig gemacht hat. Ich muss nicht immer über alles nachdenken bis es schmerzt oder mich aufregen. Manchmal denke ich, so ein Spaziergang gibt einem so viel – frische Luft, an einem schönen Nachmittag, obwohl der Himmel komplett verhangen war – aber mit hellem Schnee.
Und ich liebe Schnee und ich vermisse Schnee. Der Winter ist so dunkel ohne Schnee.

Dicke Flocken die sich auf meiner Jacke türmen und ich mehrmals abschütteln muss.

Es dauerte nur eine Stunde, aber ich habe diese Stunde genossen und als ich wieder daheim war, da war meine Unruhe einfach weg. Ich hätte beinahe nochmal den Rechner angeworfen und noch etwas gearbeitet, aber ich habe dann doch lieber was für den Haushalt getan.

Ich fühle aber den Schnee noch an meiner Nase kitzeln.

Sie liefen lachend einen kleinen Pfad den Berg hinauf. Überall lag Schnee und ihre Handschuhe waren ganz klamm und ihr Atem hing nebelig in der Luft vor ihr.

Er zog sie hinter sich her. „Komm, da vorne geht’s noch weiter hoch.“ Sie schaute auf den Zaun vor ihnen. Und da kletterte er auch schon und winkte ihr.

„Komm, das ist ganz leicht.“ Sie trat vorsichtig mit dem linken Fuß auf die untere Sprosse. Er zog sie ein wenig hoch und sie schwang das Bein über den Zaun. Etwas zu schwungvoll, sie rutschte auf der anderen Seite ab und fiel mit einem Plumps in den weichen Schnee.

Es hatte die Tage so viel geschneit dass ihr Aufprall gut abgefangen wurde. Er lachte und half ihr auf, hielt ihre Hand als sie den Berg weiter hoch rannten – bis er vor ihr ausglitt und in den Schnee fiel.

Er blieb schnaufend im Schnee liegen und zog sie zu sich runter. Sie lagen im Schnee und schauten den Berg hinab, wo man sein Wohnhaus sehen konnte. Es war noch hell, aber bald würde es dunkel sein.

Er lehnte sich leicht über sie und lächelte. Sein zerzaustes Haar war voller Schnee und fing an, an seiner Stirn zu kleben.
Sie streifte ihren Handschuh ab und strich eine Strähne von seiner Stirn zur Seite.

Sein Lächeln, seine lächelnden grünen Augen waren so nah, als er sich langsam vorbeugte. Ihre Lippen berührten sich.

Januar. Der 8. Januar. Sie erinnerte sich jedes Jahr daran.
Schnee. Ein Kuss. Der erste Kuss.

Sie liebte Schnee.

So it begins – again

Wir haben 2021. Das letzte Mal hatte ich mir vorgenommen mehr zu schreiben und habe es doch nie getan. Aus verschiedenen Gründen.

Diese Gründe werden immer nichtiger und ich habe nun endlich wirklich Lust wieder einfach meine Worte in das Nirvana des Weiten Nichts zu pumpen.

Es ist Januar. In weiten Teilen Deutschlands hat es geschneit, hier nicht. Aber es bleibt die Hoffnung nochmal Schnee zu sehen.

Es ist kalt und heute geht mein Urlaub zu Ende, der von mir mit einem Cocktail mit viel Rum gebührend seinen Ausklang findet. Ich habe den ganzen Tag versucht eine GUI mit Python zum Laufen zu bringen und habe es nun hoffentlich durchschaut.

Für viele sind das böhmische Dörfer, so Softwareentwicklung und so, aber für mich ist es Hobby und Beruf (inzwischen) – habe meine Ausbildung geschafft und bin tatsächlich glücklich, da wo ich bin.

Das Jahr 2020 war für uns alle irgendwie eine relativ heftige Katastrophe, aber für mich hat sich so viel weiterentwickelt, es ist einfach irre. Das macht den Kopf aber nicht freier, man ist immer im Zwiespalt zwischen: das Jahr war so scheiße, und das Jahr war so krass gut.

Im Vergleich zur Dekade davor war es für mich sogar ein 6er im Lotto. Seitdem spiele ich auch tatsächlich kein Lotto mehr, was sollte es bringen? Den Planeten kann man auch für alles Geld von Jeff Bezos nicht verlassen.

Shit happens. Shit happened. Shit will be happening.

Es ist noch nicht vorbei, ich hoffe immer noch dass das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Es wäre wohl die komplette Kapitulation einer Gesellschaft die irgendwie den Wert eines Lebens nicht mehr kennt.

Manche würden für Nudeln, Toilettenpapier und den Skiurlaub wahrscheinlich wirklich töten. Indirekt haben sie das sicherlich auch schon, das ist das Bittere.

Genug. Es bringt nichts. Es macht mich nur sauer und das bringt niemandem was.

Ich spende jeden Monat eine gewisse Summe an eine Aktion oder Organisation die es brauchen kann, und ich bleib daheim. Und code und lerne und schreibe. Versuche meine Nachbarn zu unterstützen und pass auf dass ich niemandem zu nahe komme. Mehr ist nicht drin. Mehr kann ich nicht.
Ach und Pläne machen für den Fall dass das Virus mutiert und alle Zombies werden. (Wo ist mein Cricketschläger?)

Das neue Jahr: wie jedes Mal, die Frage: nehme ich mir was vor?

Für 2020 war mein einziger Wunsch zu „überleben“, ohne zu wissen was kommt. Aber da dachte ich ja noch dass ich vielleicht eine Operation vor mir habe und das war auf die OP bezogen. Nicht. Auf. Corona.

Also, 2021, ich nehme mir nun Folgendes vor:
weniger Fastfood, mehr kochen. Weniger spielen, mehr programmieren. Weniger rumsitzen, mehr rausgehen. Weniger Alkohol, mehr Sport. Und Sport den man auch so nennen kann.

Sobald man wieder reisen kann, reisen. Erstmal vielleicht Ostsee. Danach dann Timbuktu, oder so.

Und, sich nicht in Menschen verlieben die das eigentlich nicht verdient haben. Das ist etwas, das sollte ich aber im Griff haben. Das wird alles sowieso besser sobald ich mich ablenke mit den ganzen Dingen, die ich mir vorgenommen habe.

Ich wünsche mir, dass mein nächstes Silvester nicht so schmerzhaft wird und ich es vielleicht mit lieben Menschen verbringen kann. Das wünsche ich mir vor allem. Dass wir alle noch da sind und ok sind, nicht nur gesund, sondern wirklich ok.

Ihr Handy machte einen glucksenden Ton. Sie bereute es manchmal, dass sie personalisierte Sounds zugeordnet hatte. Er hatte geschrieben. Wieder zu einer unmöglichen Zeit – sie wollte doch was ganz anderes tun. „Keine Zeit,“ stöhnte sie.

Sie dachte kurz darüber nach es einfach zu ignorieren. Es war sicher wieder nur was komplett Dummes. Etwas das sie wieder zum Lachen bringen würde. Das war die Krux und das Verführerische. Sie würde dem nicht so leicht entkommen können. Sie rollte ihre Augen.

Sie griff nach ihrem Handy und schaltete es auf stumm ohne seine Nachricht zu lesen, und verstaute es in der Hosentasche.

Sie packte ihre restlichen Sachen in den Rucksack und zog den Reißverschluss in einer schnellen Bewegung zu.

„Es ist nicht wichtig. Er ist nicht wichtig. Genug jetzt.“

Sie schulterte den Rucksack und trat in den Hausflur…

A rose is a rose is a rose.

You will write if you will write without thinking of the result in terms of a result, but think of the writing in terms of discovery, which is to say that creation must take place between the pen and the paper, not before in a thought or afterwards in a recasting… It will come if it is there and if you will let it come. – Gertrude Stein

Es  ist mitten in der Nacht, es ist heiß und schwül – ich kann nicht schlafen. Und was machen Menschen die nicht schlafen können und noch nicht im Bett sind? Sie schlafwandeln durchs Netz, über Twitter, Twitch und über Zitatesammlungen längst verklungener Stimmen.

Sie ist am 27.Juli 1946 gestorben und hat so wundervolle Sachen geschrieben die ich längst vergessen habe. Sie erinnert mich an all das was ich nicht mehr gemacht habe seit ewiger Zeit – nämlich geschrieben. So viel ist passiert in diesem letzten Jahr und ich habe noch so viel vor mir. Manchmal muss man sich einfach an neue Dinge wagen und all das was hinter einem liegt endlich loslösen, beschriften, bewerten und verstauen. An einem Ort den man lange lange Zeit nicht besuchen wird weil man Wichtigeres zu tun hat. Wichtiges, das alleine mit mir zu tun hat. Mit niemandem sonst.

Nur ich.

I am only one, only one, only one. Only one being, only being, one at the same time. Not two, not three, only one.

Es sind diese absurden und wundervollen Momente in denen mir klar wird, dass ich für mich gerade alles richtig mache. Auch wenn diese Welt nicht perfekt ist und es noch viele viele Baustellen gibt (ohje) – ist von diesem „ich brauche dich damit ich das durchstehe“-Gefühl nichts mehr da. Ich mach das. Auch wenn es nicht einfach ist. Auch wenn es Geduld braucht und ich noch viel lernen muss. Egal. Scheiß drauf. Keiner ist perfekt. Keiner ist jemals nah dran.

Wenn alles perfekt wäre in diesem Leben könnte man nichts mehr ändern, es wäre tödlich langweilig und ätzend. Auch wenn es nur dieses Leben ist. Ich sollte es nutzen, wie sie… tolle Dinge tun, unglaubliche Dinge sagen, schreiben, lesen und mir von niemandem sagen lassen „da bist du selbst daran Schuld, dass es für dich so Scheiße ist“.

Es ist nicht Scheiße für mich. Ich habe zwei Wochen über eine Menge Dinge nachgedacht. Eine Menge Dinge losgelassen. Ein bißchen geweint, unglaublich viel gelacht, und meine Nachbarn nachts genervt.

Aber ich habe nichts geschrieben.

Das habe ich jetzt nachgeholt.

… und am Ende noch etwas von ihr, dass sie 1943 geschrieben hat – und das aktueller denn je ist.

The one thing that everybody wants is to be free… not to be managed, threatened, directed, restrained, obliged, fearful, administered, they want none of these things they all want to feel free, the word discipline, and forbidden and investigated and imprisoned brings horror and fear into all hearts, they do not want to be afraid not more than is necessary in the ordinary business of living where one has to earn one’s living and has to fear want and disease and death…. The only thing that any one wants now is to be free, to be let alone, to live their life as they can, but not to be watched, controlled and scared, no no, not. – Gertrude Stein

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/gertrude-stein/

Solang mein Herz Exceptions wirft…

Herzen sind schon interessant. Mit dem Kopf kann man sich immer was vormachen, das ist auch ganz gut, weil ich sonst früh nicht aus dem Bett kommen würde, aber irgendwann zwischendurch –  wenn es ganz still ist – dann kommen die Gedanken und die Wehmut und die Traurigkeit.

Auch wenn ich keinen Bock mehr hab auf diese Bilder und Gedanken. Aber – es kommen keine Tränen mehr. Bis vor zwei Monaten habe ich die Wochenenden eigentlich fast durchgängig mit Tränen verbracht.

„Die Zeit heilt alles… “ – hmmm nur keiner weiß wann das ist … und solange mein Herz sich immer dann meldet wenn ich es am Wenigsten erwarte – dann muss ich irgendwann mal in mich gehen und diese „exceptions“ nacheinander behandeln.

(Ich mache gerade Grundlagen Programmierung, also ‚tschuldigung für den Coder Jargon.)

Es war nicht alles schlecht, klar – aber war es jemals echt? War das alles nicht nur Einbildung? Ging es nicht immer nur um ihn und (fast) nie um mich oder uns? Alles was uns ausgemacht hat waren Worte, niemals Dinge die von ihm ausgegangen sind. Und ich bin es einfach leid Dingen hinterher zu trauern die höchstwahrscheinlich nur für mich wichtig waren.

Aber so einfach ist das mit dem Herzen nicht.

Vielleicht schreibe ich doch noch ein Gedicht, mal etwas Positives und keine trüben Gedanken. Life’s too short.

The Bridge

Es ist schon 6 Monate her seit er sich getrennt hat. So langsam normalisiert sich alles wieder und ich steh wieder auf eigenen Füßen.
Hier aber trotzdem nochmal das Gedicht was daraus entstand.
Mir geht es wieder gut, es soll kein Grund zur Sorge sein.

The Bridge

The water flows down
Like the tears on my face
They fall down in a puddle
Without leaving a trace

The river beckons,
The water so dark and so cold
My mind is calm, so peaceful
The breath in my lungs I hold

No more struggling
For the things that have been
There is no life here
In this terrible dream

Just a tiny step further
And all will be done
No more pain and sorrow
Let the feelings be gone

All the moments we shared
All the good things we gave
All the fights and the love
I will take to the grave

The water so cold
Icy needles breaking my skin
Heat flowing from me
Away down the stream

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